Reverse Engineering

Reverse Engineering bzw. Flächenrückführung ist ein Verfahren, mit dem aus Punktewolken bzw. STL-Daten 3D CAD-Modelle abgeleitet werden. 3D Punktewolken werden beim Abtasten/Digitalisieren von physikalischen Objekten mit diversen Digitalisierverfahren gewonnen, z.B. Streifenlichtprojektoren, Laserscanner, CT-Scanner. Häufig werden die Punktewolken schon vom verwendeten Scanner in das gängige STL-Format konvertiert. Zwar können manche 3D CAD-Systeme STL-Daten importieren aber nur als Bild darstellen und nicht bearbeiten. Die Erstellung von genauen 3D CAD-Modellen aus STL-Daten ist ein komplexer Prozess und nicht nur eine einfache CAD-Formatkonvertierung.

Reverse Engineering bzw. Flächenrückführung ist ein mehrstufiger Workflow mit anspruchsvollen Teildisziplinen. Das Verfahren besteht aus folgenden Teilschritten:

  1. Abtasten bzw. Digitalisieren von physikalischen Objekten. Streifenlichtprojektoren, Laser-Scanner oder CT-Scanner erzeugen Punktewolken, die zur Verbesserung der nachfolgenden Prozesse aufbereitet werden, z.B. Ausdünnen mit Toleranzvorgaben, Beseitigung von Ausreisern.
  2. Erstellen von STL-Modellen durch Triangulation der Punktewolken mit bestimmen Toleranzvorgaben. STL-Modelle werden entweder schon vom Scanner oder dem Reverse Engineering-System erzeugt.
  3. Bereinigung, Reparatur und Komprimierung von STL-Datenmodellen bzw. Korrektur und Mesh-Optimierung
  4. Manuelle, semi-manuelle oder automatische Generierung von exakten 3D CAD-Modellen aus den STL-Datenmodellen für die CAD-technische Weiterverarbeitung von Abtastdaten. Meist werden IGES-Daten als Ergebnisformat erstellt, die von allen CAD-Systemen genutzt werden können.
  5. Automatische Verfahren für Flächenrekonstruktion mit AutoSkin-Verfahren oder durch Shrink-Wrap-Methoden
  6. 3D CAD-technische Weiterverarbeitung der erzeugten 3D CAD-Modelle
  7. Gemischte Bearbeitung von NURBS-Modellen und STL-Modellen (Hybride Arbeitsweise)

Unsere Lösungen

Nutzung von ANSYS SpaceClaim oder ANSYS Discovery

ANSYS SpaceClaim bzw. die mit Simulationstools erweiterte Version ANSYS Discovery ist ein direkter Modellierer und aufgrund dieser Technologie eine ideale Platform für Reverse Engineering. Ohne Zwang zum Aufbau eines parametrischen Modells können in ANSYS SpaceClaim bzw. ANSYS Discovery importierte STL-Daten als "Template" für Konstruktionsaufgaben genutzt werden, zum Beispiel können 3D Konturen in einem STL-Modell angelegt werden, wobei die STL-Geometrie als Grundlage dient. Mit der Möglichkeit Schnitte durch STL-Modelle zu legen können Schnittkonturen bestimmt werden, die dann für den Aufbau eines exakten CAD-Modelles herangezogen werden können, z.B. durch Extrusionskommandos.

In der neuen Version 2022R1 ist eine Beta-Version der DSub-Technologie verfügbar, bei der auch lokale Manipulation der von Modellen möglich ist. Weder ein STL-basiertes Modell noch ein NURBS/BREP-basiertes Modell erlaubt eine flexible lokale Änderung von Geometrien ohne Einfluss auf Nachbarregionen. DSub-Technik ist daher sehr gut für die Manipulation von organischen Modellen geeignet. Vorteil bei der Implementierung: Durchgängigkeit von NURBS-/STL-/DSub-Modelldarstellungen. 

Übersichts-Video (Dropbox-Download) https://db.tt/496JStzj

Einsatzumgebung

ANSYS SpaceClaim bzw. ANSYS Discovery kann auf auf gängigen Windows-Systemen eingesetzt werden.

ConWeb GmbH ist autorisierter ANSYS SpaceClaim/Discovery-Vertriebspartner. Daher  können wir die für Sie passende Konfiguration und Version anbieten.

ANSYS SpaceClaim oder ANSYS Discovery Testversionen sind auf Anfrage erhältlich. In Zusammenarbeit mit Partner können wir komplette Scan/Reverse Engineering-Lösungen anbieten und realisieren.